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DocumentSale Catalog D-A8
Auction HouseHeldevier (Jacob) -- from catalog: Jacob Heldewir
Sale LocationNicht bekannt, Frankfurt am Main, Germany
Seller(s)Merian, Johann Matthäus von
from catalog: Hern van Merian
Lugt Number231
No. of Painting Lots322
NotesKommentar: Der Verkaufskatalog ist wiederabgedruckt bei Hoet/Terwesten 1752/72, S. 344 bis 357, mit dem Titel "Catalogus derjenigen Mahlereyen / so in Hern van Merian seel. Cabinet gefunden worden / nunmehro bey Herrn Jacob Heldewir in Franckfurt im Verkauff zu haben sind". Bei Hoet sind auch die Preise angegeben. Lugt bezweifelte die Existenz eines gedruckten Katalogs. Gwinner I 1862, S. 165, spricht von einem gedruckten Preiskatalog, bezieht sich aber wahrscheinlich hierbei auf Hoet.
Vermutlich handelt es sich bei der von Hoet abgedruckten Verkaufsliste um ein Nachlaßinventar der Sammlung des Johann Matthäus von Merian (1659-1716), einem Mitglied der seit 1624 in Frankfurt ansässigen Verleger- und Kupferstecherfamilie Merian. Matthäus von Merian d.Ä. hatte den Verlag seines Schwiegervaters Theodor de Bry im Jahre 1626 übernommen. Nach seinem Tode wurde der Verlag von seinem Sohn Matthäus Merian weitergeführt, der die Geschäfte an Johann Matthäus übertrug. Dieser war wie sein Vater als Portraitist tätig, arbeitete aber ausschließlich in Pastell. Er wurde geadelt und erhielt den Titel eines Geheimen Rates in Mainz. 1684 heiratete er Johanna Maria Heldevier. Er verstarb am 4. Mai 1716, seine Frau vier Jahre später.
Für dieses Verkaufsinventar ist kein Datum überliefert. Lugt hatte mit der Angabe "Dezember 1711" nur eine Schätzung vorgenommen, Hoet spricht aber von dem "seel. Merian". Wahrscheinlich wurde es nach dem Tode des Johann Matthäus im Jahre 1716 oder nach dem Tode seiner Frau Johanna Maria Heldeviers von den Erben zusammengestellt. Bei dem als Verkäufer genannten Jacob Heldevier handelt es sich wohl um einen Verwandten von Johanna Maria Heldevier.
Insgesamt wurden 237 Nummern mit 326 Gemälden zum Verkauf angeboten. Hinzu kamen noch die Portraits, die eine eigene Zählung (Nrn. 1 bis 71) erhielten, sowie die "Historien stuck" (16 Nrn.) und die "Creyons Contrefaits vom Herrn Johann Matt. von Merian" (19 Nrn.), die als Zeichnungen hier nicht mit ausgewertet wurden. Merians Sammlung setzte sich überwiegend aus Werken holländischer und flämischer Künstler des 17. Jahrhunderts zusammen, darunter vermutlich von Joachim Wtewael Perseus und Andromeda (Nr. 153; heute im Louvre in Paris, Inv.-Nr. R.F. 1982-51). Im Verkaufsinventar finden sich auffallend viele Seestücke von Jan Porcellis und der Van de Velde-Familie. Insgesamt sechs Gemälde werden Cornelis van Poelenburg zugeschrieben, acht Jan van Huysum. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten deutsche Gemälde des 18. Jahrhunderts, darunter allein acht Bilder von Georg Flegel, die bisher nicht zweifelsfrei zu identifizieren sind. Außerdem befanden sich unter den Gemälden zahlreiche Werke von der Hand Johann Matthäus Merians und Matthäus Merian d.J., aber auch einzelne Werke von Johann Matthäus d.Ä. (Nr. 237). Die höchsten Preise erzielten das Michelangelo zugeschriebene Bild Drei Sibyllen mit 1.500 und das ehemals Jan Liss zugesprochene Stiergefecht auf dem Markusplatz (Kurt Steinbart, Johannes Liss. Der Maler aus Holstein, Berlin 1940, S. 176f.) mit 1.120 Währungseinheiten (Hoet nennt die betreffende Währung nicht). Die durchschnittlich erzielten Preise bewegen sich im allgemeinen zwischen 30 und 150 Einheiten.
Lit.: Hoet/Terwesten 1752/70, Bd. 2, S. 344-357; Gwinner I 1862, S. 164f.; Gerson 1942, S. 265.
Catalog Location(s)Hoet In der publizierten Version des Katalogs bei Hoet werden alle Preise angegeben.
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